Chingiz

ESC-Teilnahme: 2019

Gerade mal seit elf Jahren ist Aserbaidschan beim Eurovision Song Contest dabei und hat sich in dieser Zeit in der Top 10 der erfolgreichen Teilnehmerländer etabliert.

Trotz der hohen Platzierungen hört man bedauerlicherweise in der Regel relativ wenig von den aserbaidschanischen Künstlern nach dem Wettbewerb – zu weit ist das Land doch in jeder Hinsicht vom guten alten Europa entfernt.

Das gilt jedoch nicht für die erste Song Contest Convention: und so wird auf der UNESCON-Bühne ein Künstler stehen, der erst vor einen Monat einen verdienten achten Platz beim diesjährigen Eurovision Song Contest in Tel Aviv belegt hat.

Die Rede ist vom charismatischen Chingiz Mustafayev. Der 28-Jährige, eigentlich in Moskau geborene Sänger, zog im Alter von sechs Jahren mit seinen Eltern nach Aserbaidschan. Das Verlassen der Hochburg des russischen Showbusiness tat jedoch keinen Abbruch seiner Karriere als Musiker, die Chingiz bereits als Kind anstrebte.

Mit sechszehn gewann er die aserbaidschanische Version der Casting-Show „Pop Idol“, womit der Grundstein für eine Eurovision-Teilnahme gelegt wurde. Schon in 2011 versuchte Chingiz sich als ESC-Kandidat. Damals fuhren allerdings Ell & Nikki nach Düsseldorf und holten den ersten Platz und die Austragung des nächsten Contests nach Baku.

2019 scheint das Jahr des sympathischen Aserbaidschaners zu sein. Bei der internen Auswahl des Teilnehmers für den diesjährigen Wettbewerb setzte er sich gegen 350 Konkurrenten durch, landete mit seinem Song „Truth“ in der Top Ten des Grand Finals und wurde über Nacht zum Everybody’s Darling der Eurovision Welt, was die Anzahl seiner Follower auf Instagram belegt.

Nun weltweit bekannt als ESC-Teilnehmer, zählt Chingiz Mustafayev mittlerweile zu den aufstrebenden Künstlern seines Heimatlandes, hat aber glücklicherweise nicht die für den Showbusiness des postsowjetischen Raums übliche Star-Attitüde adoptiert. Der Sänger begeistert sich eher für den Rücksacktourismus, Meditation, Yoga und Kung Fu und Spaziergänge mit seinem Hund als für die Glamourwelt der Reichen und Schönen.

Mit seinem Ausflug nach Hannover zur UNESCON Song Contest Convention stellt er die Weichen für eine weitreichende internationale Karriere. Warum auch nicht – immerhin könnte der aus der Feder eines internationalen Teams stammende Song „Truth“ in jeder Diskothek Europas Menschen zum Tanzen bringen.